Neue Brille III
Nachdem vor inzwischen vier Wochen eine Augenoptikerin in meinem Leben aufgetaucht ist, die bezüglich meiner Fehlsichtigkeit durchaus anderer Meinung ist als der Augenarzt, habe ich heute die Notbremse gezogen und die Anfang April in Stuttgart gekaufte Brille drei Tage vor Ende der sechswöchigen Kulanzrückgabefrist wieder abgegeben.
Sandra meint, das Gestell sei mir zu klein, und wenn ich mir das so direkt anschaue, stimmt das auch: Die Gläser setzen links und rechts fast auf der Nase auf, und beim Aufsetzen geht die Brille kräftig in die Federscharniere. Außerdem ist die bei pro optik gehörte Aussage, es gäbe Gestelle nur noch in einer Größe, in dieser Form nicht so ganz richtig gewesen.
Diese Information hätte mir der Mensch bei pro optik geben müssen, und so habe ich recht wenig Skrupel, von meinem Rückgaberecht Gebrauch zu machen.
Ich bekomme anstandslos den Kaufpreis zurückerstattet. Zufällig steht an der Kasse derselbe Optiker, der mir die Brille im April verkauft hat, und er erinnert sich auch noch an mich. Den Spruch, dass die Brille natürlich in die Federscharniere hineingeht, wenn sie so angepasst ist, hätte er sich sparen können. Die Rückfrage, warum er die Brille dann so angepasst hat, verkneife ich mir.
Und so trage ich derzeit wieder meine alte, verkratzte Brille ohne Zylinder und bin dementsprechend genervt. Nächste Woche Montag habe ich einen Termin bei einem von Sandra empfohlenen Augenarzt, in der Hoffnung, dass dabei keine dritte Meinung über die Werte meiner neuen Brille entsteht.
Immerhin wird das Aussuchen einer neuen Fassung kein Kampf: Sandra hat schon vor drei Wochen vier Titanflex-Fassungen in "meiner" Größe bestellt, und der Entscheidungsprozess ist auch bereits abgeschlossen. Fein.
Jetzt braucht's nur noch die Entscheidung bezüglich der Glasstärke.
Comments
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Olaf on :
Warum vertraust du bei der Einmessung der Werte nicht auch dem Optiker/deiner Optikerin? Alle Optiker, die ich privat kenne, sind immer wieder schockiert über die von Augenärzten ausgestellten Rezepte, was auch kein Wunder ist, wenn man vergleicht, wie lange ein Augenarzt sich zum refraktionieren Zeit nimmt und wie lange das ein guter Optiker macht. Ich lasse alle meine vom Arzt gemessenen Werte immer vom Optiker nachprüfen, es kam bisher auch immer was anderes raus (beim Optiker) und der konnte mir immer erklären, warum das so ist und warum es so auch besser ist. Optiker refraktionieren deutlich häufiger als Augenärzte, daher haben sie auch mehr Übung und sind für gewöhnlich besser.
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Dagegen gibt es halt noch das Argument der Augenärzte, dass manche Korrekturen langfristige (potenziell negative) Folgen haben können. Das gilt ganz besonders für Prismenkorrekturen, die obendrein alles andere als unumstritten sind.
Aus diesem Grund bin ich hier extrem vorsichtig, wenn ich auch dazu tendiere, Sandra und ihrem Chef eher zu glauben
Hans Bonfigt on :
\"Extrem vorsichtig\".\n\nGrrr, wenn ich das schon wieder höre.\nMit Security versaut man sich das ganze Leben, wann merkst Du das\nendlich ? Elementare Ängste verhindern zuverlässig elementare\nErfahrungen.\nUnd auch ohne Manuals und Studien ist doch sonnenklar, warum ein\nAugenoptiker i.d.R. der bessere Refraktionist ist als ein Augenarzt:\nZum einen kassiert er von einem "Kassenschnorrer" viel zu wenig\nKohle, sodaß sich die Anschaffung teurer Geräte nicht rentiert.\nZum anderen hat er ja ein allgemeines Aufgabengebiet, die Behand-\nlung von Augenkrankheiten und Fehlsichtigkeit, während der Augen-\noptiker auf die Refraktion spezialisiert ist.\n\nSalopp gesagt: Wenn wir beide einen Server aufsetzen, dann ist\nDeiner ganz bestimmt der sicherere und zertifizierbarere, aber\nmeiner läuft garantiert besser.\n\nIch bin ja auch immer zu diversen Augenärzten gerannt und wäre\nja bis heute noch so bekloppt wie Du, wenn nicht vor 20 Jahren,\nhahahaha, kein Witz, "eine Augenoptkerin in mein Leben getreten"\nwäre. Die war clever und meinte, aufgrund meiner speziellen\nFehlsichtigkeit und der damit verbundenen Probleme kriege\nsie selbst das nicht annähernd so gut hin wie ihr Ex-Kollege Kunst-\nmann von der Firma Zach in Ennepetal.\nTja, was soll ich sagen ? "Versuch macht kluch", klar habe ich auf\n/dev/stomach gehört und bin dort vorbeigefahren.\nSeitdem habe ich ein wesentlich weiteres Gesichtsfeld (aber nur\noptisch, keine Sorge) und kann obendrein problemlos die Uhrzeit vom\nHasper Kirchturm ablesen.\n\nWENIGER SICHERHEIT GIBT MEHR LEBENSQUALITÄT.\n\nUnd auch heute, zwanzig Jahre später, fahre ich die gut 600 Km von\nM ins verschnarchte Ennepetal, wenn ich mir eine neue Brille bestim-\nmen lasse.\nWeil es ganz klar ist, daß Fiesmann und Aprollo ungefähr so gut\nzum Optiker taugen wie ein x86-PC zum Server.\n\n\nUnd ganz nebenher:\nIch wünsche Dir von ganzem Herzen viel Freude mit dem "neuen\nModell". Das alte ist zwar überaus attraktiv intelligent und komplex,\naber für Dich klar kontraindiziert.\n\n\nGruß Hans,\nes könnte ja lohnen, die dtr-Anmeldungsliste zu checken.
Zach-Augenoptik on :
Schönen Dank für die Blumen, solche Brillenanpassungen sind immer wieder eine Herausforderung und heben uns von 08/15 Anfertigungen ab. Nebenbei machen die zufriedenen Kunden riesig Spaß an der Arbeit!!!
Uwe Zach (Chef von Herrn Kunstmann)